Der Agnostou-Platz ist ein pulsierender Treffpunkt, an dem man den urbanen Rhythmus von Rethymno spürt, denn er befindet sich in der Nähe der Küstenstraße mit all den Bars, Restaurants und Cafés und dem Osteingang zur Altstadt. Benannt ist er nach der Statue des Platzes, die dem "Unbekannten Soldaten" gewidmet ist und 1930 dort aufgestellt wurde. Vom dem Platz aus beginnt die Arkadiou Str. oder Sabbionara, die während der venezianischen Besetzung eine der wichtigsten Straßen der Stadt war und auch heute noch ist. An ihr entstanden prächtige öffentliche und private Gebäude. Die Häuserblocks zwischen der Arcadiou-Straße und dem Meer wurden in der osmanischen Zeit gebaut. Später, im Jahr 1900, wurde sie in Zarenstraße umbenannt und ist heute eine der wichtigsten Geschäftsstraßen der Stadt.

Sie wurde 1646 nach dem türkischen Gouverneur von Rethymno benannt. Während der venezianischen Zeit befand sich an ihrer Stelle ein der Agia Barbara geweihtes Kloster. Westlich des Hauptgebäudes befindet sich das zerstörte Minarett der Moschee. Der Brunnen wurde in den überdachten Eingang des Moscheehofs eingebaut. Er diente nicht nur den Gläubigen, die sich vor dem Betreten der Moschee waschen mussten, sondern auch der Wasserversorgung in der Umgebung. Im Innenhof gibt es sogar ein Grab, in dem möglicherweise der Gründer der Moschee begraben wurde, und viele osmanische Grabmäler.

Dieser Gebäudekomplex befindet sich in der Arkadiou-Str. 48-50. Er stammt aus der Zeit der venezianischen Herrschaft und diente entweder als private Residenz eines venezianischen Beamten oder wurde öffentlich genutzt. Seine Türrahmen gehören zu den reichsten architektonischen Verzierungen und sind die größten in der Stadt Rethymno. Es ist mit Löwen (Symbol Venedigs) und geflügelten Helden verziert.

Das eindrückliche, in Privatbesitz befindliche Gebäude in der Arkadiou-Str. 154 wurde während der venezianischen Besetzung erbaut, weist aber auch osmanische Elemente auf. Es ist ein zweistöckiges Gebäude mit einem Holzbalkon und bemerkenswerter Dekoration. Der prächtige Türrahmen trägt eine doppelte Inschrift (türkisch und griechisch) aus dem Jahr 1844, die lautet: "Gepriesen sei Gott (Allah) und der Eigentümer".

Dieses Haus in der Tsouderon Str. 12 hat einen imponierenden venezianischen Türrahmen mit reichem Floraldekor.

Dies ist die Kirche des Klosters des Franziskanerordens. Der imposante Türrahmen des Eingangs fällt durch seine Verzierung auf. In den Jahren der türkischen Besatzung wurde die Kirche in ein Imarett, ein Armenhaus, umgewandelt. Bis 1996 wurde sie als Ort für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Sie wurde kürzlich restauriert und beherbergt heute das Archäologische Museum.

Man betritt den Platz durch ein venezianisches Tor. Die Türken verkleinerten es, indem sie einen kleineren Innenraum bauten, der mit einer beeindruckenden Weinrebe, Löwenreliefs und den Symbolen des Osmanischen Reiches geschmückt ist. Der 7,5 Hektar große Platz im Herzen der Altstadt von Rethymno ist von bemerkenswerten Denkmälern und Gebäuden mit kultureller Nutzung umgeben, wie der "türkischen" Schule, dem Haus der Kultur und der Neratze-Moschee. Er ist nach den kleinasiatischen Flüchtlingen benannt, weshalb auf dem Platz ein Denkmal aufgestellt wurde, das die kleinasiatische Katastrophe von 1922 symbolisiert.

Dieses Gebäude war ein katholisches Kloster und wurde der Jungfrau Maria der Augustiner "Santa Maria" gewidmet. Im Jahr 1657 wurde es in eine Moschee umgewandelt. Im Jahr 1890 wurde ein großes Minarett mit zwei Balkonen hinzugefügt, das von dem Ingenieur Georgios Daskalakis entworfen wurde und das höchste in Rethymno ist. Das Portal des Gebäudes, das sich in der Vernardou-Straße befindet, ist eines der beeindruckendsten von Rethymno. Heute befindet sich in der Neratze-Moschee das Konservatorium der Stadt.

Das Geschichts- und Folkloremuseum von Rethymno ist in einem venezianischen Herrenhaus untergebracht. Im Erdgeschoss werden Wechselausstellungen und Bildungsprogramme gezeigt. Die Räume im ersten Stock sind der Folklore-Abteilung gewidmet, die sich mit der Weberei im Wandel der Zeit, der Stickerei, der Korbflechterei und der Keramik befasst, aber auch mit den traditionellen Werkzeugen für den Anbau und die Ernte von Getreide sowie mit den traditionellen Berufen des Zimmermanns, des Sattlers und des Schuhmachers. In dem schönen Innenhof sind der Obstgarten mit den Wasserkastanienbäumen, der Brunnen und die Zisterne mit dem steinernen Bottich noch heute erhalten.

Diese beeindruckende Vase gehörte zu einem Haus der venezianischen Familie Clodio und befindet sich in der Vernardou-Str. 30. Sie weist Elemente der gotischen Architektur und reiche Verzierungen auf. Das Wappen der Familie Clodio ist erhalten, ebenso wie die lateinische Inschrift: "VIRTUTE FULCIDA DOMUS. MDCIX KAL. JUNII." (Mit Tugend glänzt das Haus, erste Junitage 1609.) Heute befindet sich im Erdgeschoss des Gebäudes eine Werkstatt für die Herstellung von "filo kantaifi", die für "baklava" und andere traditionelle Süßigkeiten verwendet wird, die einzige in der Stadt Rethymno.

Die Kirche der Frau der Engel oder "Mikri Panagia" - im Gegensatz zur "Megali Panagia", der Kathedrale von Rethymno - wurde in den letzten Jahren der venezianischen Besetzung erbaut und war der Heiligen Maria Magdalena des Dominikanerordens geweiht. Während der türkischen Besatzung wurde sie in eine Moschee mit einem Minarett umgewandelt.

In den Gassen der Altstadt sind viele Häuser erhalten, die hervorragende Beispiele für die osmanische Architektur sind. Ihr typisches Merkmal ist der "sahnisi", ein hölzerner Balkon im Erdgeschoss, der als Empfangsraum diente. Diese hölzernen Pavillons, die oft an venezianische Gebäude angebaut wurden, ragen über die Straße hinaus. Einige sind von einfacher Bauweise, andere sind kunstvoll gearbeitet, mit geschnitzten "Furchen" und gerahmten Fenstern.

Der Brunnen an der Kreuzung der Straßen P. Koroneou und Smyrna wurde wahrscheinlich für die Bedürfnisse der benachbarten Moschee von Yahya Ibrahim gebaut. Er war bis in die 50er Jahre in Betrieb. Die Marmorinschrift des Brunnens lautet: "DIESER BRUNNEN WURDE GEMACHT, UM WASSER ZU TRINKEN DIE MENSCHEN UND WER AUCH IMMER GEHT UND TRINKT WASSER UND LÖSCHT SEINEN DURST UND BETET. FÜR DIE SEELE DESJENIGEN, DER IHN GEMACHT HAT". Die Kirche der Agia Sophia wurde um 1670 von Yahya Ibrahim in eine Moschee umgewandelt. Ein 8 m hohes hölzernes Minarett wurde hinzugefügt, das Ende des 19. Heute wird das Gebäude als Veranstaltungsort für kulturelle Events genutzt.                                                                      

Auf dem schönen Iroon-Politechniou-Platz mit seinen Palmen und dem Springbrunnen steht ein zweistöckiges neoklassizistisches Gebäude, das 1845 unter Nouris Pascha erbaut wurde. Es beherbergte staatliche Dienststellen und war von 1898 bis 1906 die vorübergehende Residenz von Prinz Georg, dem Hochkommissar von Kreta. Heute beherbergt es die Dienststellen der Regionalverwaltung von Rethymno. Es gibt kleine Cafés und "Rakadika", die im Sommer auch Treffpunkt für viele Menschen sind, während sich an ihren Grenzen der westliche Eingang der Altstadt befindet.